Bei der Ablüftezeit wird zwischen Haftvermittlern bzw. Primern und Klebstoffen unterschieden.

Bei Haftvermittlern gibt sie die Zeitspanne an, in der ein Dichtstoff nach dem Auftragen eines Primers in die Fuge eingebracht werden kann. Die Ablüftezeit eines Haftvermittlers muss unbedingt eingehalten werden, da noch nicht restlos verdunstete Lösemittel zu Haftungsproblemen und/oder Blasenbildung im Dichtstoff führen können.

Bei Klebstoffen ist sie die Zeit vom Auftragen bis zum Zusammenlegen der Teile (Fügeteile). Der Klebstoff wird auf beide Flächen der Werkstücke aufgetragen. Nach einer bestimmten Zeit sind fast alle flüchtigen organischen Lösemittel aus dem Klebstoff verdunstet und man prüft mit dem Finger, ob der Kleber trocken ist (Fingerprobe). Dann können die beiden Flächen zusammengefügt werden. Die Ablüftzeit ist nur bei Kontaktklebstoff zu beachten.

Statt Ablüftezeit wird manchmal auch der Begriff "Trockenzeit" verwendet (siehe dazu "Offene Zeit" und "Kontaktkleber").
 
Beim Kontaktkleben wird im Gegensatz zum Nasskleben der Klebstoff auf beide zu verklebenden Flächen aufgetragen. Dann wird 5 – 15 Minuten gewartet, bis das Lösungsmittel von den Klebeflächen verdunstet ist. Es erfolgt die Fingerprobe. Diese Wartezeit heißt ebenfalls "Ablüftezeit". Werden dann die Fügeteile zusammengefügt, erhält man eine Soforthaftung, die für viele Belastungen ausreicht.

Die Endfestigkeit ist jedoch erst nach ca. 24 Stunden erreicht, wenn die Verklebung vollständig abgetrocknet ist. Kontaktverklebungen werden angewendet, wenn es auf eine hohe Anfangsklebekraft ankommt. So kann das Lösungsmittel nicht entweichen, weil zwei unporöse Materialien miteinander verklebt werden. Es wird außerdem angewandt, wenn die Fügeteile wegen ihrer Beschaffenheit nicht fixiert werden können, wie das bei einer Nassverklebung erforderlich wäre.

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