Hier geben wir dir Tipps zur Untergrundvorbereitung vor dem Tapezieren. Bevor du deine Wände neu tapezierst, solltest du die Grundlagen des Tapezierens verstehen um ein perfektes Ergebnis zu erreichen.

Warum ist Untergrundvorbereitung wichtig?

Wenn du lange Spaß haben willst an deiner Tapete (und davon gehen wir natürlich aus), dann solltest du zuerst dem Untergrund der Tapete Beachtung schenken bevor du los legst. Die Untergrundvorbereitung kann zwar lästig sein, ist aber unglaublich wichtig. Es kann sogar vorkommen, dass die Untergrundvorbereitung mehr Zeit in Anspruch nimmt als das Anbringen deiner Tapete.

Wichtig ist, dass die Decke, die Wand oder der Untergrund für deine Tapete sauber, trocken, glatt, saug- und tragfähig ist. Das kommt in der Realität leider nicht häufig vor, daher muss der Untergrund vorher genau geprüft werden. Außerdem müssen alte Tapeten gründlich und restlos entfernt werden. Dafür kommen häufig Tapeten-Ablöser zum Einsatz, die speziell für diesen Zweck entwickelt wurden. Tapeten-Ablöser ermöglichen eine rasche Penetration und die alte Tapete kann schnell und einfach wieder abgelöst werden. Wenn du eine überstrichenen Raufaser-Tapete oder eine waschbeständige Tapete entfernen willst, solltest du diese vorher perforieren.

Das Gelingen des Tapezierens ist maßgeblich von der Beschaffenheit und der richtigen Vorbereitung des Untergrundes abhängig. Als Grundregel gilt dabei immer:

Der Untergrund muss trocken, tragfähig, gleichmäßig saugfähig, sauber, glatt und für die vorgesehene Wandbekleidung ausreichend ebenflächig sein.

In den nächsten Schritten erklären wir dir, wie du bei der Untergrundvorbereitung vorgehen solltest und wie du deine Wand oder Decke prüfen kannst.

1. Untergrund auf Feuchtigkeit überprüfen

Zuerst musst du deinen Untergrund auf Feuchtigkeit prüfen. Sollten schwarze Flecken, dunkle Verfärbungen auf der Oberfläche der Tapete sichtbar sein, kannst du davon ausgehen dass der Untergrund feucht ist. Außerdem sind Schimmelpilze und Stockflecken ein Indikator für Feuchtigkeit.

Um herauszufinden, ob wirklich Feuchtigkeit in deinem Untergrund besteht, kannst du eine Folienprobe ausführen. Bringe eine Folie an der Wand an und warte ca. 1-2 Tage ab. Wenn danach Kondenswasser hinter der Folie sichtbar ist, kannst du davon ausgehen, dass Feuchtigkeit in der Wand besteht.

Einen ausgiebigeren Test auf Untergrund-Feuchtigkeit kannst du mit einem Feuchtigkeitsmessgerät machen. Das Messgerät kann einen Nachweis der Feuchtigkeitswerte auch in Grenzbereichen erbringen.

Stelle sicher, dass der Untergrund trocken ist, bevor du mit dem Tapezieren and Wand oder Decke beginnst. Dies ist ein essentieller Schritt bei der Untergrundvorbereitung vor dem Tapezieren.

2. Prüfe Untergrund-Tragfähigkeit und Festigkeit

Schritt 2 ist das Prüfen der Untergrund-Tragfähigkeit und Festigkeit der Oberfläche.

Die Festigkeit der Oberfläche kannst du oft mit einer Kratzprobe oder Druckprobe herausfinden. Dazu kannst du einen kantigen und harten Gegenstand benutzen, wie z.B. einen Schraubenzieher. Sollten bei mittlerem Druck Teile des Untergrunds herausplatzen, ist dies häufig ein Anzeichen, dass die Oberfläche nicht fest genug ist.

Ferner kannst du mit der Hand über die Oberfläche reiben. Solltest du dabei feststellen, dass ein kreidender Abrieb entsteht, musst du den Untergrund zunächst gründlich reinigen. Zusätzlich kannst du für bessere Festigkeit sorgen, indem du wasserbasierten Tapeziergrund verwendest.

Sind auf dem Untergrund noch alte Dispersionsfarben vorhanden? Diese können mit Hilfe eines Klebebandtest auf Tragfähigkeit geprüft werden. Klebe dazu einen Streifen Klebeband auf die Oberfläche und drücke es fest an. Jetzt kannst du es schnell wieder abziehen. Wenn am Klebeband deutlich Dispersionsfarben sichtbar sind, sollte dieser Farb-Anstrich entfernt werden.

3. Saugfähigkeit prüfen

Im dritten Schritt wird der Untergrund auf seine Saugfähigkeit überprüft. Die Saugfähigkeit der Oberfläche kannst du ganz einfach prüfen. Durch eine Benetzung mit Wasser kannst du sehen, ob das Wasser abperlt oder nicht. Wenn das Wasser abperlt, kannst du davon ausgehen, dass die Oberfläche entweder nicht saugfähig oder nur schwach saugfähig ist. Wenn du siehst, dass der Untergrund das Wasser schnell einzieht oder sich die Stelle schnell dunkel färbt, handelt es sich um einen (stark) saugfähigen Untergrund. Hierbei zeigen sich auch oft kleine Risse.

4. Wähle die richtigen Produkte für die Untergrundvorbereitung

Um ein gutes Tapezierergebnis zu erlangen, ist die Wahl der Produkte für die Untergrundvorbehandlung enorm wichtig. So kannst du die Untergründe erneuern oder so aufbereiten, dass problemlos tapeziert werden kann.

Hier stellen wir dir verschiedene Produkte vor, die dir bei der Untergrundvorbereitung helfen werden:

Verdünnter Kleister für tragfähige Untergründe

Ein verdünnter Kleister wird häufig für die Grundierung tragfähiger Untergründe genutzt, also zum Beispiel Oberflächen aus Beton, Gips-Faserplatten oder Maschinen-Gipsputz. Wenn du die Oberfläche mit dem verdünnten Kleister vorstreichst, wird die Saugfähigkeit des Untergrunds verringert. Dadurch wird es erheblich einfacher die Oberfläche später zu tapezieren.

Handelt es sich um stark saugfähige und glatte Oberflächen aus Beton, nutze am besten einen Mix aus 2/3 normalem Tapetenkleister und 1/3 Dispersionskleber. Der Dispersionskleber hilft dabei die Saugfähigkeit zu reduzieren und erhöht gleichzeitig die Griffigkeit der glatten Betonoberfläche.

Farbloser, wasserbasierter Tapeziergrund

Ein wasserbasierter Tapeziergrund kommt zum Einsatz, um die Oberfläche zu verhärten und die Saugfähigkeit vor den Tapezieren zu regulieren. Er wird vor allem bei Gips-Platten oder leicht kreidender bzw. sandenden Putzoberflächen als Grundierung genutzt. Ein Vorteil von wasserbasiertem Tapeziergrund ist, dass er geruchsneutral ist und mit einer Rolle, Deckenbürste oder dem Airless-Gerät aufgetragen werden kann.

Pigmentierter Tapeziergrund

Bei durchscheinenden Wandbekleidungen, also z.B. transparenten oder hellen Tapeten, muss immer auf einen farblich einheitlichen Untergrund geachtet werden. Wenn der Untergrund also keine einheitliche Farbe hat, besteht Handlungsbedarf für eine Vorbehandlung des Untergrunds. Es wird pigmentierter Tapeziergrund verwendet, um die Farbunterschiede der Oberfläche zu verdecken. Der pigmentierte Tapeziergrund kann den Untergrund verfestigen und die Saugfähigkeit des Grunds stabilisieren.

Tapetenwechselgrund

Die Anwendung von Tapetenwechselgrund sorgt dafür, dass mehrfach gestrichene Raufaser oder Papiertapeten später einfach und trocken wieder abgezogen werden können.

Makulatur (Altpapier) für gefilzte, leicht raue Untergründe

Eine Makulatur, also wertloses Altpapier (z.B. Zeitungen), kann bei gefilzten oder leicht rauen Untergründen zum Einsatz kommen. Die Streich-Makulatur sorgt für eine glatte Oberfläche und bietet eine ideale Grundlage für einfache Papiertapeten. Eine normale Rollen-Makulatur schafft einen gleichmäßig saugfähigen und farblich einheitlichen Untergrund. Dieser eignet sich besonders für hochwertige Wandbekleidungen, die beim Trocknen größerer Spannungen ausgesetzt sind. Das können zum Beispiel dünne Gras-, Seiden-, Vinyl- oder Textiltapeten sein.

Eine spaltbare Rollen-Makulatur besteht aus zwei Schichten Papier. Sie hat den Vorteil, dass sie einfacher zu verarbeiten ist als eine normale Rollen-Makulatur. Diese eignet sich für die Vorbehandlung von Wandbelägen, die nur schwer zu renovieren sind. Dabei sind speziell diese gemeint, die mit Dispersionsklebstoffen verklebt werden. Ein weiterer wichtiger vorteil ist, dass sich beim späteren Renovieren der Belag mit der obersten Schicht der Makulatur einfach und trocken wieder abziehen lässt.

Außerdem bieten Renovier- und Saniervliese perfekte Voraussetzungen für den Untergrund für fast alle nachfolgenden Anwendungen. Diese können ohne Weichzeiten in der Wandklebetechnik oder mit einem Tapeziergerät verarbeitet werden.